Good Koch Bad Koch
Unter dem Titel BAD KOCH / GOOD KOCH vom BOEM* Verein zur Förderung
von Kunst, Kultur, Wissenschaft und Kommunikation wird es gutes Essen
für alle geben. Zwischen Kochen und Analyse ihrer Begriffe der Praxis
und Rezepte zur Selbstorganisation – und über deren
Transformationsprozess – werden zudem Gäste sozialkultureller
Initiativen vorgestellt.
Das politische Klima ändert sich derzeit rasant und auch die Kunstund
Kulturszene steht vor großen Umbrüchen. Aktivistische Formate,
öffentlicher Raum, und politisch-künstlerische Deklarationen und
Stellungnahmen werden immer sichtbarer. Wahlen, Wahlkämpfe, und
Proteste nehmen zu. Es werden alternative Organisationsformen
gesucht, gedacht und auch schon ausprobiert, die Auswege und
Strategien für positive Zukunftsszenarien liefern sollen.
Wie können wir heute noch, in schwierigen gesellschaftlichen
Umständen eine Kultur des Miteinander generieren? Zwischen
Akteur*innen aus sozial prekären Verhältnissen, universitär und
außeruniversitär, milieuübergreifend und niederschwellig? Was ist
notwendig um eine produktive Übersetzung in den praktischen Zusammenhang zu ermöglichen?
Ab 29. März kommen wir ins Künstlerhaus 1050.
Gegessen wird was am Tisch kommt. Serviert wird, was gerade ansteht
in der Kitchen. Ob Good Koch oder Bad Koch an den Töpfen steht findet
ihr vor Ort heraus. Irgendwer wird wohl auch hungrig bleiben. Es
können nicht alle immer satt werden. So viel ist gar nicht da. Wenn
in der Kitchen die Mittel fehlen, bringt jeder selbst noch was mit.
Pfannentauglich sollte es sein. Aber das wird bad Koch euch schon
noch beibringen. Am Anfang ist das Kollektiv, und die Frage: Ob wir
in Zeiten wie diesen auch morgen noch so kraftvoll zubeißen werden
können?
Kunst, erfährt man, sei das „Ideal des Handwerks“ (Lissitzky) und
doch auch „Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein“ (Adorno),
„mitgeteilte Lust“ (Nietzsche), „harmlos und wohltätg“ (Freud), die
„Vollendung der Natur“ (Ovid), „eine besondere Form der Verkündigung
einer Wahrheit“ (Oberverwaltungsgericht Münster), außerdem „ein
Spiegel, der ,vorausgeht‘ wie eine Uhr“ (Kafka) – nein, „nicht ein
Spiegel, den man der Wirklichkeit vorhält, sondern ein Hammer, mit dem man sie gestaltet.“ Karl Marx
dem man sie gestaltet“ (Marx). 1